Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

17 Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Geme i nsamer H i stor i scher Kulturraum Heimat. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges zogen weit über 300 000 Menschen auf der Flucht vor der Roten Armee durch die Stadt weiter in Richtung Berlin. Durch das in unmittelbarer Nähe zur Stadt errichtete Heimkehrerlager Gronenfelde kamen in den Jahren nach Kriegsende ge- schätzt anderthalb Millionen Kriegsge- fangene aus den östlichen Kriegsge- bieten zurück nach Deutschland und wurden hier in die Freiheit entlassen. Die bedeutende Rolle Frankfurts im Mittelalter und die Geschichte der Universität dokumentiert das Museum Viadrina mit Hauptsitz im Junkerhaus. Die Einrichtung zählt zu den bedeu- tendsten kulturhistorischen Museen Brandenburgs. Während sich die Anwesenheit von Menschen in Frankfurt (Oder) archäo- logisch schon vor etwa 12 000 Jahre nachweisen lässt, entwickelte sich Frankfurt (Oder) spätestens ab dem 13 . Jahrhundert zu einem ständig besiedelten Verkehrs- und Handels- platz. Durch die Lage an einer Furt Museum Viadrina Reiches Erbe, lange akademische Tradition: Nach 180 Jahren Pause hat Frankfurt (Oder) mit der Viadrina wieder eine eigene Universität. Seit dem 13 . Jahrhundert hat sich östlich und westlich der mittleren Oder das historische Gebiet „Lebuser Land“ entwickelt. Nach wechsel- hafter Geschichte mit unterschiedlichen Herrschaftsbereichen ist die Region heute in einen gleichnamigen pol- nischen Teil sowie einen deutschen Teil geteilt, doch durch die gleiche Historie miteinander verbunden. Auf deutscher Seite wird die Ge- schichte der Region, die sich heute über Teile der beiden Landkreise Märkisch-Oderland sowie Oder- Spree erstreckt, im Museum Haus Lebuser Land dokumentiert. Nach der politischen Wiedervereinigung Deutschlands wurde ein einstiges historisches Schul- und Kindergarten- gebäude vor dem Abriss gerettet und umfassend saniert. Seit 2005 betreibt der Heimatverein Lebus e.V. das Museum auf der Grund- lage einer Vereinbarung mit der Stadt Lebus. Die Dauerausstellung doku- mentiert die Geschichte des Landes Lebus, des Bistums Lebus sowie der namensgebenden Stadt Lebus. Daneben erinnern weitere Bereiche an den bekannten Schriftsteller und früheren Einwohner Günter Eich sowie den Maler Karl Lukas Honegger. Durch die vielfältigen Kulturveranstal- tungen hat sich das Museum zu einem wichtigen kulturellen Zentrum und Begegnungsstätte der Oderregion entwickelt. Museum Haus Lebuser Land Heute eher ländlicher Charakter, im Mittelalter bedeutender als Frankfurt (Oder). Der ehemalige Bistumstumssitz Lebus hat jede Menge Geschichte zu bieten. existierte hier ein sicherer Übergang über die Oder, der sich als wichtiger Handelsweg zwischen Ost- und West- europa sowie zwischen dem Ostsee- raum und Südeuropa etablierte. In der stetig wachsenden Stadt wurden 1506 feierlich die Universität und 1694 , noch vor Einführung der allgemeinen Schul- pflicht, die erste Schule Brandenburgs eingeweiht. Nach dem Umzug der Universität nach Breslau avancierte Frankfurt nach 1815 zum regionalen Verwaltungs-, Handels- und Kulturzen- trum des Regierungsbezirks Frankfurt. Das Ende des Ersten Weltkrieges führte zu einem Bevölkerungswachs- tum der Stadt. Knapp 10 000 Flücht- linge aus Westpreußen fanden in der Oderstadt und im Umland eine neue Kontakt: Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland www.museum-viadrina.de Geöffnet: Di-So 11 . 00 - 17 . 00 Uhr GPS : 52 ° 20 ‘ 42 . 5 “N 14 ° 33 ‘ 24 . 5 “E Museum Viadrina i Kontakt: Schulstraße 7 15326 Lebus, Deutschland www.heimatverein-lebus.de Geöffnet: April bis Oktober Sa-So 13 . 00 - 16 . 00 Uhr und nach Vereinbarung GPS : 52 ° 25 ‘ 36 . 7 “N 14 ° 32 ‘ 30 . 8 “E Museum haus lebuser Land i 16

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